Wenn die Frage nach der Herausforderung bei einer frischen und bunten Ernährung aufkommt, nimmt diese Antwort wohl den größten Raum ein:
„Ich habe im Alltag kaum Zeit dafür!“
Ist das wirklich so?
Mir ist bewusst, dass dies mitunter eine sehr emotionale Thematik ist. Sie ist vielschichtig und so möchte ich mit dir einige Gedanken teilen.
Denn diese „Zeit“, egal, ob wir sie zum Kochen, zum Entspannen, für Bewegung oder für unsere Familie benötigen, wird uns niemand zusätzlich schenken. Diese Zeit räumen wir uns allein ein!
Welchen Stellenwert hat eine frische Ernährung für mich?
Und so beginnt die Frage nach einer frischen Ernährung im Grunde ganz woanders, nämlich in uns. Wir können uns folgende Fragen stellen: Welchen Stellenwert hat eine ausgewogene Ernährung für mich? Wie wichtig ist es mir, frisch zu kochen? Was bedeutet „frisch und ausgewogen“ für mich? Will ich wissen, was genau auf meinem Teller Platz findet? Wie kann ich mich wirklich „nähren“? Was möchte ich ggf. an meine Kinder weitergeben?
Du darfst zunächst einmal herausfinden, welche Priorität deine Ernährung für dich hat!
Nun reiht sich deine Ernährung höchstwahrscheinlich mit einigen anderen Punkten in deiner ganz persönlichen „Prioritäten-Liste“ ein, die jeden Tag anders aussehen darf. Jetzt wird´s kniffelig. Denn diese Prioritäten heißen ja nicht umsonst so.
An jedem Tag, in jeder Woche gibt es Dinge, die einfach erledigt werden müssen. Und alles, was etwas flexibler ist, rutscht dann in der Liste Stück für Stück nach hinten. Besonders flexibel ist häufig die Selbstfürsorge.
Für mich bedeutet Selbstfürsorge z.B., dass ich mir für das Zeit nehmen kann, was mir wichtig ist. Das ich Raum für mich bekomme, mir meine Bedürfnisse erfüllen kann, dem nachgehen kann, was mir Energie schenkt. Diese Zeit der Selbstfürsorge fülle ich wahrscheinlich ganz anders, als du es tust.
Ich bin der Überzeugung, dass auch meine Ernährung in die Selbstfürsorge fällt.
Denn das, was ich zu mir nehme, schenkt mir die Energie für all das, was ich jeden Tag tun möchte – es nährt mich. Eine natürliche und ausgewogene Ernährung unterstützt all die Abläufe in meinem Körper, sie sorgt dafür, dass alle Systeme in meinem Organismus in Balance sind und er gesund bleibt.
Für mich ist demnach klar, dass ich mir jeden Tag mindestens ein Zeitfenster einräume, in welchem ich in der Küche bin und für mich sorge. Das klappt mal gut, mal weniger, mal muss es schnell gehen, mal ist es wuselig, weil auch meine Tochter rühren, schneiden oder einfüllen möchte…
Selbst ich, die mit großer Leidenschaft dabei ist, komme mal an meine Grenzen. Mir fehlen Ideen, ich habe keine Lust, ich bin müde, etc. Sollte es dir auch so gehen:
Ich sehe dich!
Um zu verdeutlichen wie sehr ich dich sehe: Bei mir mag die Selbstfürsorge im Hinblick auf die Ernährung zwar klappen, weil es mich einfach erfüllt. Dagegen bleibt jedoch Selbstfürsorge im Hinblick auf Entspannung bei mir häufig auf der Strecke. (Und es sei nun mal dahingestellt, was Entspannung für jede Einzelne von uns bedeutet.)
Dabei ist Zeit für Entspannung von ebenso einer großen Bedeutung für unser Wohlbefinden. Denn unser Körper macht keinen Unterschied. Stress jeglicher Art (sei es fehlende Ruhe, eine unzureichende Ernährung, oä.) entzieht uns Kraft und Nährstoffe, sorgt für Ungleichgewichte in unserem Hormonsystem und endet bei einem „Zuviel“ häufig in körperlichen oder seelischen Beschwerden.
Was mache ich also? Ich nehme mir immer wieder Zeit dafür. Ich übe, ich probiere aus, mal nur ein paar Minuten, mal gar nicht, mal ist da Raum für mehr Entspannung. Ich frage mich, wie ich diese Zeit für mich nutzen möchte. Ich versuche liebevoll mit mir zu sein, mir nicht zu viel aufzuerlegen.
Geht das auch für deine Ernährung? Ja!
Es geht schließlich nicht darum, zu jeder Mahlzeit die perfekte Zusammenstellung auf dem Teller zu haben. Sondern es geht um Freude, um Farben und um´s Ausprobieren! Du darfst dich immer wieder fragen: Was schmeckt mir? Was möchte ich heute genießen? Was würde mir heute gut tun? Was brauche ich? Darf es cremig sein oder knackig? Kühl oder wärmend?
Du merkst schon, es geht um dich. Du darfst ausprobieren!
Es muss nicht jeden Tag, nicht zu jeder Mahlzeit immer frisch und bunt sein. Ich sage mir häufig, dass 80% reichen. Die restlichen 20% sind für den Genuss, für Fertigprodukte oder was auch immer da. Diese 80/20 - Einstellung hilft mir auch in vielen anderen Bereichen Energie zu sparen. Noch mehr Leichtigkeit verschafft es mir, den Rahmen auch mal zu 50/50, 20/80 oder 90/10 zu verschieben. 😉
Ja, auch Humor darf dabei sein!
Was ich sagen will: Finde für dich heraus, was dir in Bezug auf deine Ernährung und vielleicht auch die Ernährung deiner Kinder, deiner Familie wichtig ist.
Und dann geh einfach los dafür!
In ganz kleinen Schritten, wenige Minuten am Tag. Mit der Zeit schleichen sich die ersten Routinen ganz von allein ein. Und dann vergiss nicht, dich dafür zu feiern!
Deine Karina
PS: Du merkst mal wieder, ich verteile hier keine „Ratschläge“. Das geht nämlich nicht – schließlich bist du nicht ich. Dennoch möchte ich dich gerne inspirieren. Solltest du ganz persönliche individuelle Unterstützung benötigen, wende dich gerne für eine 1:1 Begleitung an mich.
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